Mit Akkordeon und Chören besinnlich in Adventszeit gestartet
Schon jetzt gespannt, was im kommenden Jahr in bewährter Tradition präsentiert wirdVon Hans Lehmann
Jena Dank der vielseitigen Initiativen von Conrad Haase kam auch in diesem Jahr ein Weihnachtskonzert zustande mit mancherlei neuen Arrungements für Akkordeon, denn er wirkt nicht nur als Dirigent. Auf der Volkshausbühne musizierten gemeinsam das Akkordeonorchester Carl Zeiss Jena e.V., das 1. Altenburger Akkordeonorchester 1952 C.V. und Spieler aus dem Erfurter Orchester Robert Flache e.v. Dazu der Singekreis Ziegenhainer Tal sowie die Chorgemeinschaft Uhlstädt.
Bereits beim Auftakt mit "Herbei, 0 ihr Gläubigen" spürte
man sein fachkundiges Gespür für aussagekräftige Gestaltung. Kein Wunder, man kennt ihn noch, wie er einst in Rudelstadt den Opernchor leitete
Man könnte die einzelnen Titel bekannter Advents- und Weihnachtsweisen aufzählen zum klingenden Fundament der Balginstrumente, doch auch da gibt es immer wieder Premieren dank seiner Kunst für solche Besetzungarrangieren zu können. So zum Beispiel das bekannte Concerto a-Moll aus den L'estro annonico" Op. 3 Nr. 6 von Antonio Vivaldi mit der Geigensolistin Claudia Klemm (Gera), wo der Pauker dezent ungewohnte Akzente zu setzen wusste.
Das Concertino op. 2 von Oskar Rieding in gleicher Besetzung verstromte einen Hauch von ungarischem Folk-Ton. Mit großer Begeisterung wurde das populäre "Peter und der Wolf" wahrgenommen mit Mike Körner als Sprecher. Erstaunlich, wie man auch in solcher Besetzung den Intentionen des Komponisten nahe kommen kann, was beim "The Little Drummer Boy" oder der "Petersburger Schlittenfahrt" nahe zu liegen scheint.
Jona Lewis setzte mit seinem Evergreen "Stop The Caval'ry" Akzente, der gerade in unseren Tagen der gehäuften Intoleranz mit kriegerischen Auseinander-
setzungen Zeichen setzt. Das geradezu hymnische "0 Holy Night" von Adolphe Adam am Ende war sozusagen die Kronung des Abends im Zusammenwirken der in allen Stimmen ausgeglichenen und mit guter Textverständlichkeit singenden Chöre zu einern wie Orgelklang aufspielenden Orchester.
"0 du fröhliche" am Ende, von allen gemeinsam einschließlich Publikum gestaltet, war zugleich ein sinnfälliger Start in die Adventszeit.
Man kann schon jetzt gespannt sein, was Conrad Hasse neben Vertrautem anno 2015 in bewährter Tradition präsentieren wird.