Akkordeonklänge in der Vorweihnachtszeit
Weihnachtskonzert Thüringer Akkordeonorchester in Jena und Altenburg Von Hans-Werner Kreidner
JENA.Ein Montagabend im Stadtteilzentrum Lisa in Jena. 24 Mitglieder des Akkordeonorchesters Carl Zeiss Jena e.V. haben sich zur wöchentlichen Probe eingefunden. Eine bekannte, noch nicht ausgefeilte Komposition wird angespielt.
Conrad Haase hat als Dirigent genaue Vorstellungen vom anzustrebenden Klangbild. Jedes Stück geprobt und geprobt. So lange, bis jeder Instrumentalist in seinem Spiel alle Nuancen gefestigt hat und beherrscht. Bis das Zusammenspiel homogen ist. Und das gilt für jeden der rund 280 Titel, die das Ensemble spielt. Die Bandbreite reicht vom Barock über die Klassik bis ins 20. Jahrhundert. In gleichem Maße stehen auch Titel anderer Genres bis zum Pop auf dem Programm.
Die spezifische Bearbeitung der Kompositionen für Akkordeonorchester liegt in den bewährten Händen des Dirigenten Conrad Haase. Mit Eigenkompositionen erweitert der Ensembleleiter ständig das Repertoire. Höhepunkt der Probenarbeit sind für alle die intensiven Wochenendproben. So wurde im Edelhof Kolkwitz kürzlich das weihnachtliche Konzert einstudiert, das zweimal erklingen wird: in der Jenaer Stadtkirche St. Michael und in der Brüderkirche Altenburg. Hinzu gesellen sich das 1. Altenburger Akkordeonorchester 1952 und das Erfurter Akkordeonorchester Robert Flache. Unter der künstlerischen Leitung Haases werden die 50 Musiker des vereinigten Thüringer Akkordeonorchesters festliche Barockmusik sowie geistliche und vorweihnachtliche Klänge aufführen.
Für die Interpretation der teils anspruchsvollen Gesangsparts konnte die Zusammenarbeit mit dem Singekreis Ziegenhainer Tal vertieft werden. Neben bekannter Weihnachtsmusik werden nun erstmals neue Bearbeitungen und Arrangements barocker Musikliteratur zu erleben sein. Ein Höhepunkt ist die Erstaufführung der Kleinen Hirtenmesse für Gemischten Chor und Akkordeonorehester, eine Bearbeitung der Böhmischen Hirtenmesse von Jan Jacub Ryba und der Suite in D-Major von Jeremiah Clarke, arrangiert für Trompete und Akkordeonorchester.
Ryba (1765-1815), einer der bekanntesten Kantoren-Komponisten Böhmens, gehört bei unseren Nachbarn seit zwei Jahrhunderten zum festen Bestandteil des kirchlichen Weihnachtsfestes. Noch heute wirkt der Einfall sehr originell, in einer Messe die Geschichte um Jesu Geburt von einfachen Hirten und in ihrer Sprache darstellen zu lassen. Die Musik des Mozartzeitgenossen ist volkstümlich, strahlt Freude und Zuversicht aus und vermag zu faszinieren.
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8.12.,15 Uhr, Stadtkirche Jena,
22. 12., 17 Uhr Brüderkirche Altenburg