Viele musikalische Meilensteine

Jena(tlz/hwk) Es war 1955, als die Spielgruppe eines Akkordeonlehrers der Musikschule zur Kulturgruppe des VEB Carl Zeiss Jena wurde. Unter der fast 40-jährigen Stabführung von Hermann Reinsch entwickelte sich das Orchester zum gefragten Klangkörper über die Region hinaus. Trotz einschneidender Veränderungen brachte der heute 86-jährige Reinsch "seine Truppe" gut über die Wende, und vor zehn Jahren legte er den Taktstock in jüngere Hände. Seitdem lenkt Conrad Haase die Geschicke des Orchesters als künstlerischer Leiter und Dirigent. Der Vollblutmusiker war den Mitgliedern kein Unbekannter, denn er unterstützte die Auftritte bereits seit seiner Schulzeit am Schlagzeug und Keyboard. Nach dem Musikstudium entwickelte Haase die Kunst des Arrangierens und schrieb für das Orchester viele interessante Arrangements, die kein anderer besitzt. Das Repertoire ist äußerst breit gefächert. Die Spieler sind es gewohnt, klassische Musik, Barock-Sonaten und Präludien genauso gekonnt darzubieten wie Unterhaltungsmusik, BigBand-Titel und Rock'n'Roll.

Vom Tango bis zum Russian Dance

Von dieser Vielfalt im musikalischen Genre und der Musizierfreude der Instrumentalisten kann sich nun jeder selbst überzeugen. Anlässlich seines 50-jährigen Bestehens lädt das Akkordeonorchester Carl Zeiss Jens e.V. für Sonntag zum Jubiläumskonzert ein. Das Publikum kann sich auf ein abwechslungsreiches Konzert mit einem nahezu völlig neuen Repertoire freuen. Die Zuhörer erfahren etwas aus der Geschichte des Orchesters und der Akkordeonmusik. In einer Rückschau der Höhepunkte der letzten zehn Jahre werden Werke gespielt, die durchaus als Meilensteine in der Entwicklung des Orchesters bezeichnet worden können. Nach einem festlichen Auftakt erklingen sowohl Originalkompositionen der Akkordeonliteratur als auch Bearbeitungen bekannter Melodien - vom beliebten Tango bis zum ,Russian Dance" des legenddren Tom Waits. H6hepunkt wird Rudolf Würthners Konzertetüde zu Paganinis "La Campanella" sein. Den solistischen Part übernimmt das frühere Orchestermitglied Werner Osten, jetzt künstlerischer Leiter des 1. Altenburger Akkordeonorchesters 1952 e.V. Im zweiten Teil fragt das Orchester: "Ist das der Sonderzug nach Pankow?" Mitgenommen werden: ein Tiger (Tiger-Rag), der rosarote Panther (The Pink Panther), eine kleine Blume (Petite Fleur) und vieles mehr. Für diesen Part im Bigband-Stil hat Conrad Haaso Freunde und Kollegen eingeladen. Dabei sind Joachim Hesse (Trompete), Vladimir Miller (Saxophon, Klarinette) und Sascha Mock (Drums). Das Akkordeonorchester hofft auf zahlreiches Publikum.

30. Oktober, 16 Uhr, großer Saal im Volkshaus; Karten gibt es in der Tourist - Information.

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