Akkordeonorchester Carl Zeiss JENA e.V

Säbeltanz mal auf dem Akkordeon

Thüringer Akkordeonorchester überzeugt im Jenaer Volkshaus

Von Karl Müller Schmied

Sage da einer, Akkordeon habe keine Anziehungskraft. Mit etwa 50 Könnern dieses Instruments füllte ein großes Orchester die Volkshausbühne, und im Saal waren alle Plätze besetzt. Nicht etwa nur mit Senioren!

Am Sonntagnachmittag fanden sich zahlreiche junge und jüngere Anhänger dieser volkstümlichen Instrumentenart in Übereinstimmung mit den alten. Die freundschaftliche Begegnung der drei Spitzenorchester aus Altenburg, Erfurt und Jena brachte nicht nur dem Publikum neue und besondere Klangreize. Auch den Musikern spürte man an, dass es sie gepackt hatten - und das wirkt sich immer zugunsten der Frische hinsichtlich der Ausstrahlung aus. Ein besonderer Dank sei hier den künstlerischen Leitern zugedacht: Werner Osten für die Altenburger, Harald Benkert für die Erfurter und Conrad Haase, Jena. Benkert und Haase teilten sich in das Dirigat, Osten zog es vor, am ersten Pult Akkordeon zu spielen. Nicht zum ersten Male konnte der Unterzeichnende feststellen, dass besonders Conny Haase zur Gruppe der Dirigenten zählt, die anfassen können, was sie wollen - es klingt!

Man muss sich nur über die Vielschichtigkeit der Wirkungsweise eines Dirigates im Klaren sein, um zu wissen, dass solche Eigenschaften tief im Wesen der Persönlichkeit verankert sind. Das Jenaer Akkordeonorchester ist der beste Beweis für die außerordentliche Qualität ihres künstlerischen Leiters - und das bereits über viele Jahre! Conny Haase ließ aber auch als Arrangeur aufhorchen. Seine Bearbeitung einer Telemann-Sonate und ihre vorbildliche terrassendynamische Umsetzung zeigen, dass Haase auch in der Barockmusik zuhause ist. Blieb nur noch die Frage, wie man einem klatschwilligen Publikum beibringt, dass zwischen den einzelnen Sätzen von ein und demselben Stück der Beifall zu unterbleiben hat, Conny Haase hatte vorsorglich schon den Arm als Achtungszeichen hochgehoben. Das aber wurde von einem Teil des Publikums nicht verstanden. Das Zweistunden-Programm bot ein vielseitiges Bild der Literatur. Von Volkstanz bis Foxtrott war ziemlich alles vertreten. Mit Furore gelang besonders der "Säbeltanz" von Aram Chatschaturjan.

Der Mitschnitt des Konzerts wird bald bei Luge für 9,95 Euro angeboten. Das könnte für manche eine schöne Gabe werden.

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